Geschichte

1972 begann Theodor Gerber, sich für die Aufzucht von Arven zu interessieren. Der damalige Forstadjunkt des Kantons Graubünden, Dr. oec. Walter Trepp aus Nufenen, war damals verantwortlich für die Aufzucht von Jungwald. Er vermittelte Theodor Gerber sein grosses Wissen und riet ihm, unbenützte Gärten im Dorf Nufenen für Baumschulen zu suchen. Für diesen Zweck stellte als erstes die Kirchenvorsteher-schaft Nufenen den vakanten Pfarrgarten zur Verfügung. Danach trat eine Frau mit reduzierter Leistungsfähigkeit die Hälfte ihres Gartens ab und der gebrechliche Johannes Trepp im äusseren Schloss meinte, sein Garten stände der Aufzucht von Arven unbeschränkt lange zur Verfügung. Er wünsche sich lediglich, dass nach seinem Ableben zwei knorrige, gekreuzte Arvenäste auf sein Grab zu liegen kämen.

Dr. Walter Trepp brachte persönlich die ersten 5000 dreijährigen Sämlinge aus der kantonalen Baumschule nach Nufenen. Mit der Hilfe von vielen Freiwilligen wurden die Jungpflanzen mit einem Setzrahmen in Reih und Glied in die guten Gartenerde gepflanzt. Selbst Theodor Gerber sen. (1894 – 1984) jätete noch eifrig das Unkraut, sodass die Bäumchen nach 3 – 4 Jahren ins Gelände versetzt werden konnten.

Revierförster Oskar Hugentobler setzte im Zusammenhang mit Lawinenverbauungen „ob den Bendern, Schnäggefat“ oberhalb Mädels ca. 3000 Arven aus den Nufener Baumschulen. Theodor Gerber wurde bei seiner Arbeit unterstützt von seinen Turn-kameraden und dem Rotaryclub Appenzell. Die kantonale Baumschule lieferte in der Folge immer mehr Arven, da die Baumschulen in Nufenen den Bedarf nicht mehr abdecken konnten.

Die Arbeitsgemeinschaft „Arven für’s Rheinwald“, zusammengesetzt aus Bauern, Jägern und vielen freiwilligen Helfern, setzte sich zum Ziel, den Arven-Lärchen-Bann-wald im hinteren Rheinwald wiederherzustellen. Von den rund 80‘000 Arven wurden ca. 20‘000 Stück von der Arbeitsgemeinschaft gepflanzt, weitere 60‘000 Exemplare pflanzten die Förster. Vorzug gab man dem Talesgrund, wo im günstigen Fall schon mit 50 Jahren Arvenzapfen mit je ca. 100 Nüsschen produziert werden.

Um die Weiterentwicklung des Arvenprojektes zu sichern, wurde nach dem Tod von Theodor Gerber (2019) aus der Arbeitsgemeinschaft im April 2021 der Verein „Arven für’s Rheinwald“ gegründet.