Von Christoph Gerber 12 June 2022
Wir haben wieder Wetterglück und ein strahlendes Wochenende steht uns bevor. Im ganzen Land sind überall Openair-Veranstaltungen angesagt, vom Grümpelturnier über Autorennen am Hemberg, Schwingfest in Wil, Frauenlauf in Bern bis zu diversen Blues- und Rockkonzerten überall. Dies mag ein Grund dafür sein, dass wir diesmal nur zu dritt, d.h. Andreas, Iso und Christoph, im Arbeitseinsatz sind. Voller Tatendrang begeben wir uns auf die Alp Piänetsch, wo wir die Alpweiden nach herumliegenden Maschendrahtgittern, Stacheldraht und Pfählen durchkämmen. Es ist unsere Aufgabe als Verein, diese Altlasten zu entsorgen, damit sich Vieh und Wildtiere nicht verletzen können. Einzelne Gitter können wir nur mit Hilfe eines Pickels und zu zweit vom Dickicht befreien, weil sie so stark mit Gras und Alpenrosenstauden überwachsen sind. Es ist eine mühsame und schweisstreibende Arbeit und jeder von uns hat seine eigene Methode, die vergammelten Maschengitter bis zum Depot beim Drehkreuz am unteren Ende der Alp Piänetsch hinaufzutragen, wo sie auf den Abtransport mit einem Geländefahrzeug warten.
Am Samstagmittag reist Andreas wieder ab. Mit dem Ziel, die restlichen 45 Arven und Lärchen zu pflanzen, begeben wir uns also noch zu zweit ins Nimmeliweiss. Über dem Feuer braten wir unsere Würste und Maiskolben und stärken uns für die Weiterarbeit. In der Einzäunung erwartet uns ein eigentlicher Urwald. Wir kommen nicht darum herum, zuerst einmal mit der Motorsäge die Weiden, kleinen Fichten und jungen Birken zu roden, um Platz für die Neupflanzung von Arven und Lärchen zu schaffen. Bis am Abend können wir lediglich ca. 25% des ganzen Gebietes aufräumen. Ein feines Nachtessen im Hotel Suretta in Splügen und ein Feierabendbier beendet einen überaus schönen, aber körperlich anstrengenden Tag.
Iso und mir ist bald klar, dass wir unsere geplante Wanderung am Sonntag streichen müssen, um wenigstens die Hälfte der Bäumchen pflanzen zu können. Einige Exemplare setzen wir auch ausserhalb der Einzäunung am Rande der Alpweide und am Waldrand. Die restlichen 20 Bäumchen schlagen wir an einem schattigen Ort im Garten ein, um die Wurzelballen vor dem Eintrocknen zu schützen. Sie warten nun dort auf den nächsten Arbeitseinsatz und ihre definitive Verpflanzung. Am frühen Nachmittag reisen wir wieder ab, um dem Stau des Rückreiseverkehrs zu entrinnen.