Arbeiten am Bünlabord

Von Christoph Gerber 18 April 2021

Während auf dem Talboden entlang des Hinterrheins die letzten Langläufer ihre Runden ziehen, sind Roswitha, Andreas und Christoph damit beschäftigt, die Schäden an den Arven am Bünlabord, dem südlichen Abhang entlang der A13, zu begrenzen. Der schneereiche Winter hatte den im letzten Frühjahr neu erstellten Zaun bereits wieder zerstört. Durch den Schneedruck wurden die Pfähle wie Zündhölzer geknickt und der Zaun fiel auf die Langlaufloipe. Das Pistenfahrzeug für die Präparierung der Loipen rollte mehrmals darüber und zerfetzte teilweise das Maschendrahtgitter.

Aufforstung unterhalb der A13.

Aufforstung unterhalb der A13.

Nach der Skitour auf den Piz Tambo am Freitag 2. April nahmen Fabian und Christoph in Nufenen einen Augenschein und stellten fest, dass das nach Süden ausgerichtete Bord der A13 aper und der Boden nicht mehr gefroren war. Trotz des zerstörten Zaunes wurden keine Schäden an den Arven festgestellt.

Gemäss Beobachtungen von Einheimischen kamen kurze Zeit später Hirsche bis an die A13 und beschädigten vor allem die älteren Bäumchen, indem sie bei über einem Dutzend Arven die Rinde am Stamm teilweise oder rundum abschälten. Von den Knospen wurden hingegen relativ wenige gefressen.

Die Besichtigung am 17. April war dementsprechend frustrierend. Wir entschieden uns kurzerhand, die Strategie zu wechseln und anstelle des Zauns entlang des Fahrweges (Langlaufloipe) die Arven mit Einzelgittern zu schützen. Dazu wurden drei Pfähle im Dreieck um ein Bäumchen in den Boden gerammt und mit Dachlatten miteinander verbunden. Das kaputte Drahtgitter konnten wir für die Ummantelung wieder verwenden. Das Material (30 Pfähle à 2,5m Länge und 60 Dachlatten à 2,5m Länge) holte Christoph mit dem VW-Bus in der Landi Thusis. Damit konnten wir die 10 grössten Arven, bei denen noch eine Überlebenschance besteht, schützen. Der Arbeitsaufwand betrug 8 Stunden.

Mit einem zweiten Arbeitseinsatz sollte es möglich sein, die restlichen Arven zu schützen. Die kleinsten Arven, die erst etwa 30 cm gross sind, benötigen noch nicht den gleich grossen Aufwand und könnten mit einem einfachen Drahtgitter und einem Eisenstab vor Wildfrass gerettet werden.

Dieser müsste in den nächsten Wochen erfolgen, solange noch Schnee auf den Alpwiesen liegt. Danach werden die Ziegen ins Freie gelassen und diese könnten weitere Frassspuren an den Arven hinterlassen.